Für eine nachhaltige landwirtschaftliche Nutzung des Bodens ist der Kalkzustand von wesentlicher Bedeutung. Dieser wird durch eine Vielzahl natürlicher Faktoren beeinflusst und wirkt sich auf das Pflanzenwachstum sowie auf wichtige Bodenprozesse aus.
Kalk ist die Basis für fruchtbaren Boden. Als meist nicht direkt ertragswirksame Massnahme wird er aber oft vernachlässigt. Dabei stabilisiert Kalk die Bodenstruktur und verbessert damit die Wasserhaltefähigkeit. Verdichtungen, Verschlämmungen und Erosion können so verhindert oder zumindest reduziert werden. Mit seiner chemischen Wirkung neutralisiert Kalk im Boden vorhandene Säuren und hebt den pH-Wert an. Im Ackerbau ist ein pH-Wert zwischen sechs und sieben für die meisten Kulturen ideal. In diesem pH-Bereich ist die Verfügbarkeit der Nährstoffe am höchsten.
Wie viel Kalk ein Boden enthält wird durch das Muttergestein, aus dem der Boden entstanden ist, durch die Bewirtschaftungsweise und durch die Niederschlagsverhältnisse beeinflusst. Der jährliche Kalkverlust (umgerechnet in Calciumoxid (CaO)) beträgt im Ackerbau 400 bis 600 kg / ha und im Futterbau 200 bis 400 kg / ha. Die Verluste werden durch Auswaschung, die Aktivität von Bodenorganismen, versauernd wirkende Dünger und den Calcium-Entzug durch die Kultur verursacht. Diese Menge Kalk muss den Flächen wieder zugeführt werden, um der natürlichen Bodenversauerung entgegenzuwirken und die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten.
Quelle: UFA Revue